Kabelanbieter übernehmen eine wichtige Funktion in Deutschland. Sie sorgen dafür, das Städte und Gemeinden über das TV-Kabel mit Internet, Telefon und Fernsehen verbunden sind. Geschwindigkeiten zwischen 50 MBit/s und 200 MBit/s sind keine Seltenheit. Für viele Haushalte ist das Internet über Kabel eine bevorzugte Variante. Häufig werden auch Spitzengeschwindigkeiten von bis 500 MBit/s erreicht. Mit einer deutlich schnelleren Geschwindigkeit, als DSL oder VDSL, kombiniert mit einem günstigeren Preis, ist der Kabelanbieter in Sachen Internet oftmals die bessere Wahl.

Allein in Deutschland gibt es über 50 verschiedene Kabelanbieter im Bereich Internet.

Kabelanbieter in Deutschland

In Deutschland gibt es viele kleine Kabelanbieter. Die Verfügbarkeit dieser beschränkt sich allerdings auf wenige Orte oder einzelne Stadtbezirke. Die großen Anbieter haben die Bundesländer sozusagen unter sich aufgeteilt. Doch dabei gibt es Ausnahmen: Grenznahe Ortschaften oder angrenzende Orte zu einem anderen Bundesland, werden vom Nachbar-Bundesland bedient.

Auch wenn es in einem Ort mehrere Kabelanbieter gibt, so kann sich der Nutzer in den wenigsten Fällen einen aussuchen. Oftmals trifft das auf Mieter zu, die mit ihrer Wohnung an einen Rahmenvertrag mit dem jeweiligen Anbieter gebunden sind. Der Kabelanbieter richtet sich nach dem Wohnort/Wohnhaus.

Neben diesen großen Anbietern:

  • Vodafone Kabel Deutschland
  • Unitymedia
  • PYUR (Nachfolger von Telecolumbus)
  • Eazy (nutzt Leitungen von Unitymedia)

gibt es noch zahlreiche kleine Kabelanbieter, Privatunternehmen und auch die Stadtwerke. Diese beschränken sich zumeist nur auf einzelne Orte. Die genannten Kabelanbieter sind nicht nur regional vertreten, sondern in vielen Orten aktiv. Bei den kleineren Anbietern beschränkt sich die Verfügbarkeit hingegen auf einzelne, kleine Orte und Regionen.

Die Kabelanbieter – Kurz vorgestellt

Vodafone Kabel Deutschland

Hierbei handelt es sich um einen der größten Kabelnetzbetreiber seit 2015 in Deutschland. Im Angebotsumfang stehen nicht nur Fernsehprogramme. Hier sind Geschwindigkeiten bis zu 500 Mbit/s möglich. Durch den Zusammenschluss von Vodafone und Kabel Deutschland erhält man über diesen Kabelanbieter digitales Fernsehen, Internet, Festnetztelefonie, DSL und Mobilfunk.

Unitymedia

In NRW, Hessen und BaWü aktiv, bietet der Kabelanbieter Kabelfernsehen (digital) sowie Breitband-Internet und Telefon an. Ein separater Telefonanschluss wird hierfür nicht benötigt. Unitymedia bietet sowohl 2play als auch 3play-Komplettpakete an.

PYUR

Als Nachfolger von Telecolumbus bietet der Kabelanbieter Internet-Geschwindigkeiten von 400 Mbit/s an. Telefonie und digitales Kabelfernsehen können ebenfalls von PYUR gebucht werden. Die Mindestlaufzeit bei diesem Kabelanbieter liegt bei 3 Monaten. Es gibt zudem 3 Fernseh-Komplettpakete: pureTV HD, advanceTV HD und advanceTV HD Interactive. Mit unterschiedlichen Kosten und Leistungen können diese gebucht werden.

Eazy

Der Kabelanbieter offeriert günstige Kabelinternet-Tarife. Genutzt werden hier die Leitungen von Unitymedia. Eazy nutzt weiterhin das Glasfaser-Coax-Kabelnetz von Unitymedia. Über diesen Kabelanbieter können Telefon- und Internetanschlüsse gebucht werden. Eine stabile Versorgung wird gewährleistet. Tarife mit 20 oder 50 Mbit/s stehen zur Verfügung.

Wie funktioniert das Internet vom Kabelanbieter?

Breitbandige Internetverbindungen werden häufig pauschal als DSL bezeichnet. Auf die Kabelanschlüsse trifft dies aber nicht zu. Dafür müssen die Telefonleitungen der Telekom nicht gemietet werden. Diese werden innerhalb einer eigenen Infrastruktur genutzt. Die standardmäßige Übertragung wird als DOCSIS bezeichnet: Date Over Cable Service Interface Specification. Die gewohnte Flat für Telefon und Internet gibt es aber auch hier. Anrufe in das Mobilfunknetz kosten meist extra, sind aber durchaus möglich. Dasselbe gilt für Sonderrufnummern. Diese sind exklusive. Man erhält auch nicht – wie bei DSL üblich ein DSL-Modem – sondern ein Kabelmodem. Normalerweise wird dieses an einen Router (WLAN) angeschlossen. Bei einer direkten Verbindung ohne Router, kann der PC direkt mit dem LAN-Kabel angeschlossen werden. In der Buchse des Kabelmodems ist zudem ein analoger Telefonanschluss integriert. Das Modem muss beim entsprechenden Kabelanbieter angemeldet werden. Es gibt Gerätschaften, die bereits ein Kabelmodem integriert haben. Beispiele hierfür sind zwei FRITZ! Box-Modelle (6360 und 6490 Cable von AVM). Kabelmodem und WLAN-Router befinden sich in einem Gerät.

Über ein sogenanntes Koaxialkabel erhält das Kabelmodem das benötigte Signal. Dieses wird von einer Multimediadose kreiert. Der Kabelanbieter stellt alle Dienste bereit. Die Übertragung der Daten erfolgt oft über Glasfaser. Für lange Strecken ist das äußerst hilfreich, da es sich auf die gebotene Geschwindigkeit auswirkt.

Kabelfernsehen beim Kabelanbieter

Neben dem Internet können auch Fernsehprogrammen empfangen werden. Eine Darstellung von HDTV ist für aktuelle Geräte kein Problem. Viele Kabelanbieter bieten auch Pakete an, die für alle Dienste (Internet, Telefon, TV) gelten. Hier sind oftmals auch HDTV-Sender enthalten.

Die technische Voraussetzung für das Kabelfernsehen ist auch dann gegeben, wenn es für diese Anschrift noch kein Breitband gibt. In diesem Fall kann das Signal geteilt werden. Weitere Hardware wird nur beim Fernsehen über Satelliten benötigt. Die Einschränkung an TV-Sendern stellt jedoch einen Nachteil dar. Nur Sender, die vom Kabelanbieter freigegeben werden, können empfangen werden. Oftmals genügt die Auswahl, ist aber nicht vergleichbar mit dem Angebot von SAT-Anbietern. Bei einigen Kabelanbietern werden Sender auch erst dann angeboten, wenn ein kostenpflichtiges TV-Paket dazu gebucht wurde.

Telefon-Flat beim Kabelanbieter

Über Voice Over IP (kurz: VoIP) ist die Telefonie über den Kabelanbieter kein Problem. In das Kabelmodem wird zusätzlich das Telefon angeschlossen. Flats in das Festnetz sind oftmals für Deutschland inklusive. Gegen Aufpreis gibt es sogar kleine Pakete mit denen man ins Ausland oder das Mobilfunknetz telefonieren kann. Für die Telefonie über den Kabelanbieter erhält man eine ganz normale Festnetz-Rufnummer.

Vor- und Nachteile eines Kabelanschlusses beim Kabelanbieter

Vorteile

Das Internet ist – besonders beim Download – schneller, als vergleichbares DSL oder VDSL. Der Kabelanbieter offeriert häufig auch Kompaktpakete, die meistens günstiger sind, als wenn man alles einzeln bucht. Kabelfernsehen, Telefonie und Internet hat der Verbraucher so aus einer Hand. Beim Fernsehen kommen zudem noch HD-Sender hinzu. Für den Kabelanschluss wird kein zusätzlicher Satelliten-Receiver fürs Fernsehen benötigt.

Nachteile

Der größte Nachteil des Kabelanschlusses beim Kabelanbieter ist der wohnortabhängige Anbieter. Eine Wahl hat man hier meistens nicht. Während die Downloadgeschwindigkeit besser ist, weist die Upload-Geschwindigkeit Defizite auf. Diese ist geringer als bei DSL. Oftmals ist sogar eine zusätzliche Installation einer Multimediadose notwendig, damit man den Kabelanschluss nutzen kann.

Welche Kosten entstehen bei einem Kabelanbieter?

Oftmals werden mit dem Kabelanbieter Verträge mit einer Mindestlaufzeit von 24 Monaten geschlossen. Die monatliche Gebühr liegt hier meist um die 4 Euro. Gebühren für die Bereitstellung und einen HD-Receiver kommen hinzu. Zusätzliche TV-Pakete sind ebenfalls kostenpflichtig. Oftmals sind diese im ersten Jahr günstiger. Auch die TV-Pakete verursachen monatliche Kosten.

Was muss man beim Wechsel zum Kabelanbieter beachten?

Wichtig wäre sich im Vorfeld zu erkundigen welcher Kabelanbieter in der Region, im Ort bzw. für die betroffene Anschrift zuständig ist. Ist dies geklärt, kann der Wechsel zu schnellem Internet schnell in die Wege geleitet werden.

  1. Zunächst muss einmal festgestellt werden, ob sich das Wohnhaus an einem Kabel-TV-Netz angeschlossen befindet. Die Kabel-Dose befindet sich entweder im Keller oder in der Wohnung. Wer nicht sicher ist, ob die Kabel-Dose am Netz angeschlossen ist, kann sich auch bei seinem Vermieter erkundigen. Wenn die Kabel-Dose zudem über alle drei Anschlüsse verfügt, ist die Voraussetzung für das Internet bereits gegeben. In diesem Fall handelt es sich nämlich um einen modernisierten Anschluss. Wenn es eine standardmäßige Dose ist, wurde diese noch nicht erneuert oder das Kabelnetz nicht modernisiert. Doch das ist eine Serviceleistung und wird vom Kabelanbieter kostenlos ausgetauscht.
  2. Mit dem Verfügbarkeits-Check können Verbraucher schauen, ob und welche Internet-Geschwindigkeit verfügbar ist. Ist dieser Check positiv, muss ggf. nur die Kabel-Dose modernisiert werden. Im Falle eines negativen Checks muss aufs Internet vom Kabelanbieter verzichtet werden. Hier muss erst eine Modernisierung des Netzes durch den Betreiber angestrebt werden.
  3. Sobald der Verbraucher grünes Licht bezüglich der Verfügbarkeit hat, kann der Wechsel zum Kabelanbieter in Gang gebracht werden. Hierfür kann sich der Verbraucher das für ihn am besten passende Internet-Paket aussuchen. Während des Wechsels zum Kabelanbieter wird abgefragt, ob die Rufnummer mitgenommen werden soll. Das ist vor allem ein Vorteil, wenn der Nutzer die Nummer bereits schon lange hat und sich diese merken kann. Der Kabelanbieter übernimmt die Mitnahme der Rufnummer und kündigt den alten Internet-Anschluss.